Herausforderungen und Handlungsempfehlungen für KMU

Wenn von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Rede ist, dann ist in Deutschland in der Regel der Mittelstand gemeint. Viele der traditionsreichen Familienunternehmen und Handwerksbetriebe sind heimliche Weltmarktführer, die Innovationen und neue Technologien vorantreiben, als Hidden Champions in ihren Nischen ansässig sind und weit über die Grenzen Deutschlands bestes Ansehen genießen. 

Gleichzeitig sind KMU heute mehr denn je vor enorme Herausforderungen gestellt. Fachkräftemangel, Digitalisierung und Globalisierung sind nur einige Themen. Die gute Nachricht ist: Man kann sich diesen Herausforderungen stellen und zwar durch fünf einfache Handlungsempfehlungen.
Eine Möglichkeit als KMU, diesen Herausforderungen zu begegnen und die Handlungsempfehlungen umzusetzen, ist eine smarte Schutzstrategie in Bezug auf Patente, Marken und Designs zu entwickeln. Wichtig ist, ins Tun zu kommen. Gerne helfe ich dabei, das in Eurem Unternehmen anzugehen und umzusetzen.
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Aktuelle Herausforderungen für KMU

Kleine und mittlere Unternehmen sind nicht nur in Deutschland derzeit vor große Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig können diese Herausforderungen zu Wachstums- und Innovationshemmnissen werden. Unternehmer müssen sich heute umso mehr den nachfolgenden Herausforderungen stellen, um auch zukünftig am Markt bestehen zu bleiben. Dabei gibt es wie immer Chancen und Risiken:

1. Globalisierung

Mit der Globalisierung rücken die Unternehmen weltweit näher zusammen, mehr Wettbewerber mischen am Marktgeschehen mit.

Chancen und Risiken:

Dadurch steigt dadurch der Wettbewerbsdruck, was die Gefahr von Dumpingpreisen nach sich zieht. KMU sind dann also auch mit sinkender Nachfrage auf Kundenseite konfrontiert. Gleichzeitig wird der technologische Fortschritt durch schnellere Innovationszyklen immer rasanter. Themenfelder wie disruptive Entwicklung fordern von den KMU die Forschungstätigkeit auf immer kurzfristigere Ziele auszurichten. Rasch innovierende KMU haben einen Vorsprung, da sie schneller im Markt sind, vor allem in Nischenmärkten.
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2. Digitalisierung

Die digitale Transformation ist im vollen Gang. Stichworte wie Cloud Computing, Smart Factory, Internet der Dinge (IoT), Industrie 4.0, künstliche Intelligenz (KI), Big Data und digitale Geschäftsmodelle bringen aber nach wie vor viele KMU in Bedrängnis.

Chancen und Risiken:

Viele KMU hadern damit, interne Prozesse zu automatisieren und damit zu verbessern. Grundsätzlich stehen auch Chancen darauf, neue Märkte und Kunden zu erschließen immer einem befürchteten Beschäftigungsrückgang gegenüber.
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3. Nachhaltigkeit

Das Lieferkettengesetz und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) mit den fünf Kernbotschaften und den 17 Zielen als Handlungsprinzipien haben eines gemeinsam: Sie fordern eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden.

Chancen und Risiken:

Im Zuge der Erderwärmung wird das tatsächlich ein nachhaltiges Ziel, auch für Generationen von Unternehmern werden. Der Kampf um begrenze Ressourcen ist im vollen Gange. Dies lässt sich an den immer weiter steigenden Rohstoffpreisen ablesen. Schon heute stellen viele Unternehmen ihre Produkte und Prozesse auf mehr Nachhaltigkeit um, sie werden von Kunden wahrgenommen und können ein nachhaltiges Image etablieren, wodurch die Nachfrage am Markt steigt und ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb sein kann. 
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4. Fachkräftemangel

Bereits heute sehen sich KMU vor dem Problem, eine bedeutende Anzahl an Arbeitsplätzen einfach nicht besetzen zu können. Denn der Arbeitsmarkt gibt diese einfach nicht her.

Chancen und Risiken:

Nicht zuletzt durch die Globalisierung sind KMU nicht nur auf dem Markt mit Großunternehmen und Techgiganten im Wettbewerb, sondern müssen auch hinsichtlich Arbeitskräften konkurrieren. Arbeitnehmer forden Work-Life-Balance und flexible Zeitmodelle. Solche Maßnahmen können die Agilität, Kreativität und somit die Innovationskraft eines Unternehmens fördern, es gar verjüngen. 
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5. Unternehmensnachfolge

Die Unternehmensnachfolge ist ein zentrales Thema des Mittelstandes. Dazu gehören der Verkauf oder die Verpachtung eines eignergeführten Unternehmens, der Übergang der Management-Verantwortung auf einen neuen, angestellten Geschäftsführer oder der typische Fall: Die Ablösung des Elternteils eines Familienunternehmens durch eines oder mehrere Kinder als geschäftsführende Gesellschafter.

Chancen und Risiken:

Eine solche Nachfolge ist ein zeitintensiver Prozess, birgt viel Sprengstoff und stellt oftmals alle Beteiligten vor schier unüberwindbare Herausforderungen. Es kann aber auch eine Wendepunkt sein, das Unternehmen neu auszurichten, zu mehr Nachhaltigkeit, innovativen digitalen Geschäftsmodellen, neuen Produkten oder Dienstleistungen, auch in erfolgversprechenden Nischenmärkten.
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6. Unternehmensfinanzierung

Die Basel-III-Reformen verschärfen den Zugang zu Krediten vor allem für KMU. Kredite müssen nun durch die Banken mit höheren Eigenkapitalquoten und Liquiditätsverpflichtungen abgesichert werden. 

Chancen und Risiken:


Für Kreditnehmer bedeutet dies meist einen schlechteren Zugang zu Krediten, weniger günstige Konditionen und höhere Finanzierungskosten. Unternehmen, die lediglich auf Bankenkredite setzen, werden es schwerer haben, in Zukunft an günstiges Fremdkapital zu kommen. KMU, die eine vergleichsweise hohe Eigenkapitalquote z.B. durch Innenfinanzierung von Innovationen aufbauen, mehr und mehr auf bankenunabhängige Finanzierungen setzen, den Wert ihres Geistigen Eigentums in der Bilanz aktivieren und schließlich staatliche Fördermittel ausschöpfen, werden deutlich erfolgreicher sein.

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7. Cyberkriminalität

Es vergeht nicht ein Tag, an dem ein Unternehmen Opfer von Internetkriminellen wird. KMU sind hier besonders betroffen, da das Thema oft dann in den Fokus gerät, wenn es zu spät ist.

Chancen und Risiken:

So kann Diebstahl von Kundendaten, Ideen und Geschäftsgeheimnissen, nicht nur zu einem Imageschaden führen. Er kann das Unternehmen in der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen auf Jahre zurückwerfen. Angriffe durch Hacker können auch eine Betriebsunterbrechung nach sich ziehen, vor allem dann, wenn ein Webshop nach einem Angriff nicht mehr funktioniert oder die Fertigung aufgrund von Verschlüsselungstrojanern für Tage stillsteht. Dann sind Umsatzverluste vorprogrammiert. Die Gefahr solcher Angriffe kann erheblich verhindert werden, wenn man im Unternehmen systematische Gegenmaßnahmen beim Thema Datenschutz, IT-Sicherheit und dem Schutz von Geschäftsgeheimnissen ergreift.
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Handlungsempfehlungen für KMU

Betrachtet man die obigen Herausforderungen, fällt auf, dass in weiten Teilen der KMU nicht nur ganzheitliche Konzepte im Sinne einer Digitalisierungsstrategie fehlen. Vielmehr mangelt es oftmals sowohl an der Wahrnehmung als auch an der Bereitschaft, die eigenen Prozesse und Strukturen, aber auch die eigenen Produkte und Dienstleistungen insgesamt kritisch zu hinterfragen. Ohne eine mittelfristige Personalplanung werden KMU den Wettbewerb um Fachkräfte verlieren, ohne eine frühzeitige Nachfolgeregelung werden sie führungslos dastehen, ohne eine Digitalisierungsstrategie werden sie ihre Prozesse nicht auf die Erfordernisse einer vernetzten globalisierten Wirtschaft ausrichten können. 

  1. Sich der Notwendigkeit einer Neuorientierung bewußt werden
    Fragt Euch, in wie weit durch disruptive Entwicklungen auf dem Markt eine Neuausrichtung der eigenen Produkte und Dienstleistungen erforderlich ist. Sucht Euch passende Instrumente zur Erfassung von Trends. In dem Zuge könnt Ihr auch den Trend der Nachhaltigkeit in Angriff nehmen. Stellt Euch auch die Frage, was dies für die Neugestaltung Eurer internen Prozesse und Strukturen bedeutet. Ihr müsst Eure bisherige Geschäftstätigkeit, Produkte und Dienstleistungen einer kritischen Prüfung unterziehen. 
  2. Die Strategiefähigkeit des eigenen Unternehmens verbessern
    Setzt Euch mit grundsätzlichen Fragestellungen Eurer Geschäftstätigkeit und der Tragfähigkeit Eurer bisher besetzten Marktnische für die Zukunft auseinander. Agiert nicht wie bisher eher reaktiv oder wenn Ihr mit dem Rücken zur Wand steht. Entwickelt stattdessen eine Gesamtstrategie für Euer Unternehmen. Werdet Euch klar über die jetzigen und zukünftigen Entwicklungen. Setzt Euch mittel- und langfristige Unternehmensziele, die diese Fragestellungen aufnehmen. Nehmt Euch die Zeit für die Strategieentwicklung neben dem Tagesgeschäft. Und passt Eure Schutzstrategie an die Unternehmensstrategie an.
  3. Digitalisierungskompetenzen entwickeln
    Lasset Euch in den Digitalisierungsaktivitäten nicht mehr von einzelnen Aufgaben, Produkten oder Kooperationspartnern leiten. Entwickelt eine Digitalisierungsstrategie, in der Ihr digitale Geschäftsmodelle entwickelt, die eigenen Produkte und Prozesse, die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Zulieferern, Vertriebspartnern und Kunden digitalisiert, die Rekrutierung, Ausbildung sowie Kompetenzentwicklung Eurer Fachkräfte angeht und Prozesse und Verfahren dokumentieret. Baut Eure IT-Abteilung aus. Denn ohne die nötigen Kompetenzen werdet Ihr digitale Geschäftsmodelle nicht stemmen könnnen, wenn Ihr diese braucht. So werdet Ihr dem digitalen Wandel auch zukünftig gestärkt begegnen.
  4. Die Personallücke der Zukunft schließen
    Werdet in der Personalarbeit professioneller. Etabliert ein strategisches Personalmanagement. Denkt in Kompetenzen, nicht nur in fachlichen Qualifikationen. Erweitert den zeitlichen Horizont und bindet Fachkräfte langfristig an Euer Unternehmen. Denkt an Diversity: Stellt mehr Frauen ein, mehr Mitarbeiter, die über den zweiten Bildungsweg oder aus dem Ausland kommen, stärkt die Komptenzen Eurer bisherigen Mitarbeiter noch stärker: Ermutigt sie zu Weiterbildungen, ermöglicht berufsbegleitende Studiengänge oder betriebliche Stipendien. Dadurch werdet Ihr dem Fachkräftemangel infolge der Globalisierung einiges entgegensetzen können.
  5. Programme zur Technologie- und Innovationsförderung wahrnehmen
    Setzt noch mehr auf Eigenfinanzierung. Verbessert aktiv Eure Eigenkapitalquote. Nehmt bei zukünftigen Innovationen vermehrt Fördermittel in Anspruch. Lasst Eure Innovationen durch Patente schützen und lasst Euch die Kosten hierför fördern oder über Jahre abschreiben. Denkt daran, diese vor der Aufnahme der Entwicklungstätigkeit zu beantragen. Nehmt alternative Finanzierungsmöglichkeiten an. Setzt Euch mit Wagniskapitalgebern auseinander, vor allem bei Ausgründungen, auch wenn das danach aussieht, dass Eure eigene Handlungsautonomie eingeschränkt werden könnte. So wirkt Ihr den immer mehr an Beudeutung verlierenden Bankenkrediten mit immer schlechteren Konditionen durch immer harscher werdende Auflagen der Regulierungsbehörden entgegen.

Wie sieht's aus, kommen wir zusammen?

Patente. Designs. Marken.
Arkadius Dalek · Patentanwalt · European Patent Attorney
Hans-Holbein-Str. 41
89520 Heidenheim
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