Kleine und mittlere Unternehmen

Wenn von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Rede ist, dann ist in Deutschland der Mittelstand gemeint. Und das sind immerhin mehr als 99 Prozent aller deutschen Unternehmen. Zum Mittelstand zählen sowohl traditionsreiche Familienunternehmen als auch Handwerksbetriebe, Selbständige und Start-ups. Darunter gehören zu den KMU viele heimliche Weltmarktführer, die als Hidden Champions in ihren Nischen ansässig sind. Diese Vielfalt ist eine der Stärken des Mittelstands und trägt dazu bei, dass die deutsche Wirtschaft so robust und agil zugleich ist. Zusammengenommen genießen diese kleinen und mittleren Unternehmen als Innovations- und Technologietreiber auch über die Grenzen Deutschlands bestes Ansehen.

Sehen Sie sich die aktuellen Herausforderungen wie Digitalisierung, Globalisierung, Fachkräftemangel, Unternehmensnachfolge, Unternehmensfinanzierung, Nachhaltigkeit und Cyberkriminalität.

Wie begegnen KMU diesen Herausforderungen?

Handlungsempfehlungen für KMU ansehen
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Aktuelle Herausforderungen

Kleine und mittlere Unternehmen sind nicht nur in Deutschland derzeit vor große Herausforderungen gestellt. Folglich beziehen sich die Handlungsempfehlungen auf die Strategiekompetenzen der Unternehmen sowie den Finanzierungsaspekt, der nach wie vor als das größte Innovationshemmnis angesehen wird. Unternehmer müssen sich heute umso mehr folgenden Herausforderungen stellen, um auch zukünftig am Markt bestehen zu bleiben:
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Globalisierung

Mit der Globalisierung rücken die Unternehmen weltweit näher zusammen, mehr Wettbewerber mischen am Marktgeschehen mit.

Chancen und Risiken:

Dadurch steigt dadurch der Wettbewerbsdruck, was die Gefahr von Dumpingpreisen nach sich zieht. KMU sind dann also auch mit sinkender Nachfrage auf Kundenseite konfrontiert. Gleichzeitig wird der technologische Fortschritt durch kleiner werdende Innovationszyklen immer schneller. Themenfelder wie disruptive Entwicklung fordern von den KMU die Forschungstätigkeit auf immer kurzfristigere Ziele auszurichten. Rasch innovierende KMU haben einen Vorsprung, da sie schneller im Markt sind, vor allem in Nischenmärkten.

Digitalisierung

Die digitale Transformation ist im vollen Gang. Stichworte wie Cloud Computing, Smart Factory, Internet der Dinge (IoT), Industrie 4.0, künstliche Intelligenz (KI), Big Data und digitale Geschäftsmodelle bringen aber nach wie vor viele KMU in Bedrängnis.

Chancen und Risiken:

Viele KMU hadern damit, auch interne Prozesse zu automatisieren und damit zu verbessern. Grundsätzlich stehen auch Chancen darauf, neue Märkte und Kunden zu erschließen immer einem befürchteten Beschäftigungsrückgang gegenüber.
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Nachhaltigkeit

Das Lieferkettengesetz und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) mit den fünf Kernbotschaften und den 17 Zielen als Handlungsprinzipien haben eines gemeinsam: Sie fordern eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden.

Chancen und Risiken:

Im Zuge der Erderwärmung wird das tatsächlich ein nachhaltiges Ziel, auch für Generationen von Unternehmern werden. Der Kampf um begrenze Ressourcen ist im vollen Gange. Dies lässt sich an den immer weiter steigenden Rohstoffpreisen ablesen. Schon heute stellen viele Unternehmen ihre Produkte und Prozesse auf mehr Nachhaltigkeit um, sie werden von Kunden wahrgenommen und können ein nachhaltiges Image etablieren, wodurch die Nachfrage am Markt steigt und ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb sein kann. 

Fachkräftemangel

Bereits heute sehen sich KMU vor dem Problem, eine bedeutende Anzahl an Arbeitsplätzen einfach nicht besetzen zu können. Denn der Arbeitsmarkt gibt diese einfach nicht her.

Chancen und Risiken:

Nicht zuletzt durch die Globalisierung sind KMU nicht nur auf dem Markt mit Großunternehmen und Techgiganten im Wettbewerb, sondern müssen auch hinsichtlich Arbeitskräften konkurrieren. Arbeitnehmer forden Work-Life-Balance und flexible Zeitmodelle. Solche Maßnahmen können die Agilität, Kreativität und somit die Innovationskraft eines Unternehmens fördern, es gar verjüngen. 
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Unternehmensnachfolge

Die Unternehmensnachfolge ist ein zentrales Thema des Mittelstandes. Dazu gehören der Verkauf oder die Verpachtung eines eignergeführten Unternehmens, der Übergang der Management-Verantwortung auf einen neuen angestellten Geschäftsführer oder der typische Fall: Die Ablösung des Elternteils eines Familienunternehmens durch eines oder mehrere Kinder als geschäftsführende Gesellschafter.

Chancen und Risiken:

Eine solche Nachfolge ist ein zeitintensiver Prozess, birgt viel Sprengstoff und stellt oftmals alle Beteiligten vor schier unüberwindbare Herausforderungen. Es kann aber auch eine Wendepunkt sein, das Unternehmen neu auszurichten, zu mehr Nachhaltigkeit, innovativen digitalen Geschäftsmodellen, neuen Produkten oder Dienstleistungen, auch in Erfolgversprechenden Nischenmärkten.

Unternehmensfinanzierung

Die Basel-III-Reformen verschärfen den Zugang zu Krediten vor allem für KMU. Kredite müssen nun durch die Banken mit höheren Eigenkapitalquoten und Liquiditätsverpflichtungen abgesichert werden. 

Chancen und Risiken:


Für Kreditnehmer bedeutet dies meist einen schlechteren Zugang zu Krediten, weniger günstige Konditionen und höhere Finanzierungskosten. Unternehmen, die lediglich auf Bankenkredite setzen, werden es schwerer haben, in Zukunft an günstiges Fremdkapital zu kommen. KMU, die eine vergleichsweise hohe Eigenkapitalquote z.B. durch Innenfinanzierung von Innovationen aufbauen, mehr und mehr auf bankenunabhängige Finanzierungen setzen, den Wert ihres Geistigen Eigentums in der Bilanz aktivieren und schließlich staatliche Fördermittel ausschöpfen, werden deutlich erfolgreicher sein.

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Cyberkriminalität

Es vergeht nicht ein Tag, an dem ein Unternehmen Opfer von Internetkriminellen wird. KMU sind hier besonders betroffen, da das Thema oft dann in den Fokus gerät, wenn es zu spät ist.

Chancen und Risiken:

So kann Diebstahl von Kundendaten, Ideen und Geschäftsgeheimnissen, nicht nur zu einem Imageschaden führen. Er kann das Unternehmen in der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen auf Jahre zurückwerfen. Angriffe durch Hacker können auch eine Betriebsunterbrechung nach ich ziehen, vor allem dann, wenn ein Webshop nach einem Angriff nicht mehr funktioniert oder die Fertigung aufgrund von Verschlüsselungstrojanern für Tage stillsteht. Dann sind Umsatzverluste vorprogrammiert. Die Gefahr solcher Angriffe kann erheblich verhindert werden, wenn man im Unternehmen systematische Gegenmaßnahmen beim Thema Datenschutz, IT-Sicherheit und dem Schutz von Geschäftsgeheimnissen ergreift.

Handlungsempfehlungen für KMU

Betrachtet man die obigen Herausforderungen, fällt auf, dass in weiten Teilen des Mittelstands nicht nur ganzheitliche Konzepte im Sinne einer Digitalisierungsstrategie fehlen. Vielmehr mangelt es oftmals sowohl an der Wahrnehmung als auch an der Bereitschaft, die eigenen Prozesse und Strukturen, aber auch die eigenen Produkte und Dienstleistungen insgesamt kritisch zu hinterfragen. Ohne eine mittelfristige Personalplanung werden Sie als KMU den Wettbewerb um Fachkräfte verlieren, ohne eine frühzeitige Nachfolgeregelung werden Sie führungslos dastehen, ohne eine Digitalisierungsstrategie werden Sie ihre Prozesse nicht auf die Erfordernisse einer vernetzten globalisierten Wirtschaft ausrichten können. 

  • Werden Sie sich der Notwendigkeit einer Neuorientierung bewußt
    Fragen Sie sich, in wie weit durch disruptive Entwicklungen auf dem Markt eine Neuausrichtung Ihrer eigenen Produkte und Dienstleistungen erforderlich ist. Suchen Sie sich passende Instrumente zur Erfassung von Trends. In dem Zuge können Sie auch den Trend der Nachhaltigkeit in Angriff nehmen. Stellen Sie sich auch die Frage, was dies für die Neugestaltung Ihrer internen Prozesse und Strukturen bedeutet. Sie müssen ihrer bisherige Geschäftstätigkeit, Produkte und Dienstleistungen einer kritischen Prüfung zu unterziehen. 

  • Verbessern Sie die Strategiefähigkeit Ihres Unternehmens
    Setzen Sie sich mit grundsätzlichen Fragestellungen ihrer Geschäftstätigkeit und der Tragfähigkeit ihrer bisher besetzten Marktnische für die Zukunft auseinander. Agieren sie nicht wie bisher eher reaktiv, selektiv oder wenn Sie mit dem Rücken zur Wand stehen.  Entwicklen sie stattdessen eine Gesamtstrategie für Ihr Unternehmen. Werden Sie sich klar über Ihre jetzigen und zukünftigen Entwicklungen. Setzen Sie sich mittel- und langfristige Unternehmensziele, die diese Fragestellungen aufnehmen. Nehmen Sie sich die Zeit für die Strategieentwicklung neben dem Tagesgeschäft. Und passen Sie Ihre Schutzstrategie an Ihre Unternehmensstrategie an.

  • Entwickeln Sie Digitalisierungskompetenzen
    Lassen sich in ihren Digitalisierungsaktivitäten nicht mehr von einzelnen Aufgaben, Produkten oder Kooperationspartnern leiten. Entwickeln Sie eine Digitalisierungsstrategie, in der Sie digitale Geschäftsmodelle entwickeln, die eigenen Produkte und Prozesse, die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Zulieferern, Vertriebspartnern und Kunden digitalisieren, die Rekrutierung, Ausbildung sowie Kompetenzentwicklung Ihrer Fachkräfte angehen und Prozessen und Verfahren dokumentieren. Bauen Sie Ihre IT-Abteilung auf, ohne die nötigen Kompetenzen werden Sie digitale Geschäftsmodelle nicht stemmen könnnen, wenn Sie dies brauchen. So werden Sie dem digitalen Wandel auch zukünftig gestärkt begegnen.

  • Schließen Sie die Personallücke der Zukunft
    Werden Sie in der Personalarbeit professioneller. Etablieren Sie ein strategisches Personalmanagement. Denken Sie in Kompetenzen, nicht nur in fachlichen Qualifikationen. Erweitern Sie den zeitlichen Horizont und binden Sie Fachkräfte langfristig an Ihr Unternehmen. Denken Sie an Diversity: Stellen Sie mehr Frauen ein, mehr Mitarbeiter, die über den zweiten Bildungsweg oder aus dem Ausland kommen, stärken Sie die Komptenzen Ihrer bisherigen Mitarbeiter noch stärker: Ermutigen Sie sie zu Weiterbildungen, ermöglichen Sie berufsbegleitende Studiengänge oder betriebliche Stipendien. Dadurch werden Sie dem Fachkräftemangel infolge der Globalisierung einiges entgegensetzen können.

  • Nehmen Sie Programme der Technologie- und Innovationsförderung wahr
    Setzen Sie noch mehr auf Eigenfinanzierung. Verbessern Sie aktiv Ihre Eigenkapitalquote. Nehmen Sie bei zukünftigen Innovationen vermehrt Fördermittel in Anspruch. Lassen Sie Ihre Innovationen durch Patente schützen und lassen Sie sich die Kosten hierför fördern. Denken Sie daran, diese vor der Aufnahme der Entwicklungstätigkeit zu beantragen. Nehmen Sie alternative Finanzierungsmöglichkeiten an. Setzen Sie sich mit Wagniskapitalgebern aus, vor allem bei Ausgründungen, auch wenn das danach aussieht, dass Ihre eigene Handlungsautonomie eingeschränkt werden könnte. So wirken Sie den immer mehr an Beudeutung verlierenden Bankenkrediten mit immer schlechteren Konditionen durch immer harscher werdende Auflagen entgegen.

Zusammenfassung

Entwicklen Sie in Ihrem Unternehmen mittel- und langfristig ausgerichtete Strategien. Erkennen Sie frühzeitig Trends, reflektieren Sie diese kritisch und greifen Sie sie auf. Sehen Sie externe Herausforderungen als Perspektive, als Potenzial für Ihr Unternehmen. Etablieren Sie ein innovatives Handeln in Ihrer Unternehmenskultur. Inverstieren Sie in ihre FuE und in Innovationen. Finanzieren Sie Ihre Innovationen aus eigener Tasche, verstärkt durch Innenfinanzierung. Nutzen Sie staatliche Förderungen. Gehen Sie Kooperationen mit anderen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein. Rekrutieren Sie Personal und entwickeln deren Kompetenzen frühzeitig, um in Zukunft absehbare Engpässe zu vermeiden. Und denken Sie daran: Sowohl die Entwicklung und Umsetzung von Produkt- oder Marktstrategien als auch die Einbeziehung und Nutzung digitaler Technologien liegen eindeutig im Verantwortungsbereich der Unternehmensleitung.
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Arkadius Dalek
Patentanwalt. European Patent Attorney. European Trade Mark Attorney.

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Meine Vision ist es Existenzgründern, Start-Ups und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu ermöglichen, deren Innovationen genauso gut zu schützen, wie Großunternehmen.