Selbst gebaut heißt nicht selbst gehört: Warum deine App dir vielleicht gar nicht gehört 😱
Teaser: Du hast deine App mit Baukasten-Tools wie Bubble, Glide oder Adalo zusammengeklickt und denkst, sie gehört dir ganz allein? Dann solltest du ganz dringend weiterlesen – bevor dir jemand dein Traumprojekt aus der Hand reißt. Denn „einfach gebaut“ heißt nicht automatisch „rechtlich geschützt“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Warum dieses Thema gerade für Gründer und Unternehmer brandgefährlich ist
- 2. Was sind Low-Code und No-Code-Plattformen überhaupt?
- 3. Wem gehört die App eigentlich wirklich?
- 4. Was passiert, wenn mehrere Leute daran beteiligt sind?
- 5. Praxisbeispiele: So kann es böse ausgehen
- 6. Was du tun kannst, um deine Rechte zu schützen
- 7. Fazit für Schnellleser
1. Warum dieses Thema gerade für Gründer und Unternehmer brandgefährlich ist
Du willst eine App launchen, vielleicht ein neues phänomenales Tool für Kundenbindung oder eine smarte Plattform für deine Nische. Aber irgendwo im Hinterkopf fragst du dich: "Wie schütze ich meine App vor Nachahmern?" oder "Kann ich mit meiner No-Code-App einfach Geld verdienen?"
Gerade junge Startups, kleine Unternehmen oder Selbstständige, die ohne anwaltliches Know-how loslegen, tappen oft in dieselbe Falle: Sie glauben, eine selbst gebaute App gehört ihnen automatisch. Leider weit gefehlt.
2. Was sind Low-Code und No-Code-Plattformen überhaupt?
Stell dir vor, du willst ein Baumhaus bauen, hast aber kein Werkzeug. Glücklicherweise gibt dir jemand eine Bauanleitung, vormontierte Teile und einen Hammer, auf dem "nur für diesen Zweck verwenden" steht. So funktionieren Low-Code oder No-Code-Plattformen wie Bubble, Glide oder Adalo.
Du ziehst Elemente per Drag-and-Drop in ein Interface, fügst Logiken mit vorgefertigten Modulen hinzu – und am Ende hast du eine App. Cool, oder? Ja. Bis du versuchst, dein fertiges Produkt zu verkaufen oder im App Store zu veröffentlichen. Dann kommt oft erst der Schock: Lizenzbedingungen, die dir die Rechte an Teilen deines Codes verwehren – oder sogar die Monetarisierung einschränken.
3. Wem gehört die App eigentlich wirklich?
Das ist die Königsfrage! Und die bittere Wahrheit lautet: Es kommt drauf an. Denn viele Plattformen behalten sich laut AGB gewisse Rechte vor.
Beispiel gefällig? Die AGB der Plattform Bubble besagen, dass du zwar deine Inhalte besitzt, aber nicht den allgemeinen App-Mechanismus oder veröffentlichte Templates. Gleiches gilt für andere Tools – schau dir da auch mal die Bedingungen von Adalo oder Glide an.
Viele dieser Tools sind außerdem Cloudbasiert – was bedeutet, dass du deine App gar nicht richtig auf deinen Server ziehen kannst. Du bist abhängig vom Serviceanbieter. Wenn der pleitegeht oder die Preise anzieht? Viel Glück.
4. Was passiert, wenn mehrere Leute daran beteiligt sind?
Jetzt wird’s richtig heikel. Stell dir vor, du gründest ein Startup mit zwei Freunden und lasst die App gemeinsam bauen – oder ein Freelancer entwickelt einen Teil davon für euch. Alles läuft gut, bis der Freelancer plötzlich die Rechte für „seinen Bauabschnitt“ beansprucht. Oder einer deiner Co-Founder will aussteigen – und nimmt „seinen Teil“ mit. Klingt absurd? Ist aber schon mehrfach passiert.
Ein bekanntes Beispiel liefert der Fall der Dating-App Bumble vs. Tinder. Zwar keine No-Code-App, aber es zeigt, wie kompliziert es werden kann, wenn mehrere Kreative am Werk sind – und keiner genau geregelt hat, wer was besitzt.
5. Praxisbeispiele: So kann es böse ausgehen
Fiktives Beispiel: Startup "GreenPixel"
GreenPixel, ein junges Green-Tech-Startup, entwickelt im Team eine App zur CO2-Kompensation per QR-Code-Scan – über Glide. Der Praktikant designed das Grundkonzept, ein Freelancer kodiert ein Modul für die GPS-Ortung. Die App geht viral! Doch plötzlich verlangt der Freelancer Beteiligung, und Glide blockt das Projekt wegen Verstoßes gegen die Lizenzbedingungen.Ergebnis: Die App ist offline, der Pitch bei Investoren geplatzt, der Streit geht vor Gericht. Aus einer Idee, die die Welt verbessern sollte, wurde ein Albtraum aus AGBs und fehlenden Verträgen.
6. Was du tun kannst, um deine Rechte zu schützen
Damit es dir nicht wie GreenPixel ergeht, solltest du diese fünf Schritte unbedingt beherzigen:
- Lies die Lizenzbedingungen der Plattformen – auch das Kleingedruckte. Wenn du nicht klar verstehst, was du darfst, hol dir Hilfe.
- Regle alle Beteiligungen schriftlich: Wer hat was beigetragen, und wer bekommt was am Ende? Egal ob Partner oder freier Entwickler.
- Sorge dafür, dass alle Rechte – insbesondere bei Freelancern – vertraglich auf dich übertragen werden. Ohne Wenn und Aber.
- Denke über eine Markenanmeldung nach – je nach App kann das dein stärkstes Schutzschild sein.
- Im Zweifel: Such dir jemanden, der sich mit digitalem Eigentum auskennt. Es spart dir später viel Geld und Nerven.
Einen guten Überblick bekommst du übrigens auch hier: Handelsblatt – Digitale Produkte und die deutschen AGBs.
7. Fazit für Schnellleser
📌 Kurz & Knackig:
- No-Code & Low-Code klingt einfach – rechtlich ist es das aber nicht.
- Nur weil du etwas zusammengebaut hast, heißt das nicht, dass es dir gehört.
- Fehlende Verträge und unklare Rechteverhältnisse können teuer werden.
- Schütze dich mit klaren Regeln, klaren Verträgen und im Zweifel mit Hilfe.
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🔐 Denk dran: Besitz ist im Internet nicht nur eine Sache des Willens – sondern vor allem der Verträge.